Dark Angel beats
Ewige Bande "Teil I"





Als ich ihn das erste Mal sah, träumte ich. Es war eine Nacht wie jede andere auch, ein Traum wie jeder andere auch, doch Er war anders.
Er war keine Projektion meines Unterbewusstseins, kein Produkt meiner Fantasie. Nein, er war real.
Es war tief in der Nacht und so dunkel, dass ich Schwierigkeiten hatte zu erkennen, wo wir uns befanden. Einzig und allein der verschleierte Mond sprendete etwas Licht. Schemenhaft deuteten sich, um uns herum, vereinzelt Bäume an. Der Boden war karg und steinig. Eine düstere und trostlose Stimmung lag in der Luft.
Die Schleierwolken zogen langsam am Mond vorrüber, dessen Licht nun mein Gegenüber in silbriges Licht tauchte.
Sein Blick, war so voll von Schmerz, dass es mir beinahe selbst das Herz zerriss. Seine Präsenz war kaum zu ertragen und doch konnte ich nicht aus diesem Traum erwachen. Er hielt mich in ihm fest.
Ich konnte genau spüren, dass er mir irgendetwas sagen wollte.
Aber kein einziges Wort verließ seine fest verschlossenen Lippen.
Dieses einander Anschweigen und Anstarren kam mir wie eine Ewigkeit vor, die einfach nicht enden wollte.
Am Ende des Traums breitete er seine schwarzen Flügel aus und verschwand in einem wilden Gewirr aus Federn und Staub.
Mit einem schlag waren all die beklemmenden Gefühle verschwunden und ich war endlich in der Lage meine Augen zu öffnen.
Ich blickte an die weiße Schlafzimmerdecke.
Mein Atem ging ruhig und gleichmäßig.
Doch meine Gedanken hingen immer noch an ihm, meinem Schwarzen Engel.
Wäre da nicht seine bleiche, fast weiße Haut gewesen, dann wäre er mit dem Dunkel der Nacht eins geworden. Nicht nur seine gewaltigen Schwingen waren rabenschwarz, sondern auch seine Augen und das kurze Haar.
Er hatte wunderschöne, markante und doch zugleich feine Gesichtszüge, eben das Gesicht eines Engels, betörend und unmenschlich schön.
Nur der Schmerz und ein Hauch Wut in seinen dunklen, großen Augen, der ernste, angespannte Gesichtsausdruck und natürlich die rabenschwarzen Flügel ließen erahnen, dass er nich zu den Guten seiner Gattung zählte.
Ich kann nicht genau sagen woran es lag, dass ich mir so sicher war, dass er real war. Doch ich wusste es einfach, es war so sicher wie die Gewissheit, dass man Luft zum Atmen braucht.
Mit 18 Jahren hatte ich diesen Traum das erste Mal, ab da an wiederholte er sich Nacht für Nacht.
Das einzige was sich veränderte war der Schmerz, der in seinen Augen lag. Er wurde von mal zu mal stärker. Ich verspürte den Drang, ihm diesen Schmerz zu nehmen, nicht nur weil er mich selbst beinahe jedes mal um den Verstand brachte, sondern wollte ich auch ihm dieses Leid ersparen.
Aber ich konnte nie mehr tun, als ihn anzusehen. Wollte ich sprechen blieben mir die Worte im Halse stecken und wollte ich mich bewegen fühlte ich mich wie gelähmt.
Also beschloss ich, während meines normalen Alltags, aufmerksamer zu werden, nach etwas ausschau zu halten, was mir vielleicht einen Hinweis auf ihn hätte verraten könnnen.
Doch da gab es nichts.
Alles war wie immer, alles war normal, so wie es eben sein sollte.
Drei lange Jahre machte ich das mit, aber ich gab die Hoffnung und den Glauben niemals auf. Es mag vielleicht verrückt klingen und man fragt sich sicher, warum ich das mitmachte, aber ich hatte keine andere Wahl.
Ich hatte nie die Wahl, nicht bei ihm.
Es gab niemanden mit dem ich darüber gesprochen hätte. Nach außen gab ich mich immer ganz normal, so wie die Leute mich kannten und schätzten. Aber innerlich war ich immer auf der Suche nach einer Lösung, nach einem Weg, wie ich ihm seinen Schmerz nehmen konnte. Dabei wusste ich noch nicht einmal worin sein Schmerz bestand, was mein Unterfangen, ihm zu helfen, um einiges erschwerte.
Es war an meinem zweiundzwanzigsten Geburtstag, als er sich mir nach langer Zeit das erste mal zeigte.



Die überarbeitet Version :)
Hoffe es gefällt Euch soweit!

Viele Küsschen
Eure Anne